Kein nachweisbarer Effekt von Aphereseverfahren zur Behandlung des Long/Post COVID-Syndroms
Immer wieder wird in Medien über Erfolge bei der Behandlung von Long COVID berichtet. Insbesondere bezieht sich dies auf die sogenannte H.E.L.P.-Apherese, bekannt als sogenannte „Blutwäsche“. Bisher fehlt es an klinischen Studien zur Wirksamkeit des Verfahrens.
Forschende am Universitätsklinikum Jena haben nun die Erfolge des Aphereseverfahrens in einer Fallserie untersucht. Dazu wurden in einem standardisierten individuellen Heilversuch bei zehn Patient*innen mit gesichertem, Fatigue-dominantem Long-/Post COVID-Syndrom insgesamt fünf Immunadsorptionsbehandlungen durchgeführt.
Zunächst waren die Effekte der Immunadsorptionsverfahren positiv: Sowohl das Gesamt-Immunglobulin (IgG), als auch die G-Protein-gekoppelten Rezeptorautoantikörper (GPCR-AA) ließen sich quantitativ effektiv reduzieren, letztere häufig bis unter die Nachweisgrenze. Nach einem Monat wurde jedoch ein Wiederanstieg der Werte – beim GPCR-AA auf 70% des Ausgangswertes – verzeichnet. Auch hinsichtlich der physischen und psychischen Gesundheit konnte keine klinisch relevante Veränderung gegenüber der Ausgangssituation in der Behandlung festgestellt werden.
Die Forscher resümieren, dass sich in ihrer Fallserie mit der Immunadsorption zwar nachweisbare Effekte erzeugen ließen, diese jedoch nicht zu einer objektivierbaren Symptomlinderung geführt haben. Weder die gesundheitsbezogene Lebensqualität noch die subjektive Zufriedenheit konnte bedeutend verbessert werden.
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