Das Coronavirus verursacht schwerwiegende Veränderungen in der RNA infizierter Zellen
Forschende der Universität Göteborg fanden heraus, dass eine SARS-CoV-2-Infektion Veränderungen innerhalb der RNA (Ribonukleinsäure) verursacht und dadurch wichtige Funktionen in den menschlichen Zellen gestört werden.
Während in der DNA (Desoxyribonukleinsäure) sämtliche Erbinformationen dauerhaft gespeichert sind, ist die RNA für die Übermittlung kodierter, genetischer Informationen an den Ort der Proteinherstellung zuständig und fungiert teils wie ein Bote. Zelluläre RNA ist generell modifizierbar, damit eine korrekte Übertragung der DNA-Informationen innerhalb der Zellen möglich ist. Dass Viren derartige RNA-Modifikationen beeinflussen können, ist bereits belegt. Wie genau dies vonstattengeht, war bislang unbekannt. Die am häufigsten vorkommende mRNA-Modifikation ist das sogenannte m6A (N6-Methyladenosin). Es reguliert neben zahlreichen physiologischen Prozessen zudem Schlüsselprozesse während einer Stressreaktion – und wird in jüngsten Studien auch mit der Entstehung von Krebserkrankungen in Zusammenhang gebracht.
In der Studie der Universität Göteborg wurde nun festgestellt, dass durch eine SARS-CoV-2-Infektion jene m6A-Modifikationen der RNA „gekapert“ und dadurch wichtige Funktionen in den Zellen blockiert werden können. Verschiedene Coronavirus-Varianten hatten dabei einen jeweils unterschiedlichen Einfluss auf den m6A-Spiegel. Die Corona-Infektion führt demnach dazu, dass m6A-Modifikationen aus den Zellen entfernt werden, was langanhaltende COVID-ähnlichen Symptome erklären könnte.
Optimistisch indes stimmen diese unter kontrollierten Laborbedingungen gefunden Ergebnisse, da sie Hinweise auf neue Wirkmechanismen von Medikamenten gegen COVID-19 liefern können.
Weiterführende Informationen:
https://idw-online.de/en/news811709
Zur Studie:
https://genome.cshlp.org/content/early/2023/02/28/gr.276407.121.full.pdf
Details zur Qualitätssicherung der gesundheitsbezogenen Inhalte lesen Sie bitte in unserem Methodenpapier.
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